Oh, no.

Vielleicht habe ich gerade mit meinem Ex geschlafen.

Und vielleicht google ich jetzt nach Optionen rote Striemen auf der Haut zu minimieren. Oder wenigstens zu verstecken.

Denn vielleicht ist gerade Sommer. Und achtundzwanzig Grad.

Nein. Keine Knutschflecken.

Aber vielleicht wäre der Rollkragenpullover doch irgendwie okay.

Es war Kirsche. Und es war Orange. Und fast Mitternacht. Und definitiv einer meiner zweifelhafteren Entscheidungen. Keine falsche aber wenigstens eine, die ich mir ohne Oxytocin in den Adern hätte aussuchen müssen. 

Wenn ich objektiv hätte sein wollen.
Wollte ich aber nicht.

Und jetzt google ich. Nach Concealer, Foundation und Rollkragenpullovern. Weil das eine dieser Geschichten ist, die Schlaf und Verstand rauben, Endorphine zurücklassen und das nächste Mal betrunken am Küchentisch getanzt werden. 

Bis irgendwer fragt: Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?

Nicht, dass ich fast neun Minuten lang Wassereis auf die Rötung presse, damit sie nicht bleibt. Und auch nicht an die Rollkragenpullover bei achtundzwanzig Grad. Im Sommer. 

Eigentlich war der Kopf auf Standby. Fast schon offline. 

Und das war genau, was ich wollte. Was ich suchte. Weniger die Krawatte, weniger meinen Ex, nur die Option, loszulassen. Für einen Moment. Minuten und Atemzüge. 

Und dann fand ich in meinem Schrank noch einen Kragen, der diese eine Nacht versteckte. Aber kein Pullover, kein klassischer Kragen. Aber achtundzwanzig Grad kompatibel. 

Und definitiv besser als Wassereis. Selbst, wenn es Kirsche und Orange sind.

THE OTHER GIRLS

Das Thema im Juli: weißer Kragen.

Daniela

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Niko M.

PHOTOPRAPHY

2 Kommentare zu „Oh, no.“

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