Home Office #II

[Werbung] KOOPERATION

Er war aus alten Bohlen, weiß und uneben. Er hatte Charakter – und diese Konstruktion aus obligatorischer Kommode und hölzernem Tischbock. Er hatte Platz – und er brauchte Platz. Er zog mit ein, obwohl mein Home Office eigentlich nur ein schmaler Flur ist. Und er funktionierte – bisher. 

Aber tatsächlich braucht mein Kopf mehr Platz als mein Schreibtisch und eingeklemmt zwischen Tisch und Schrank funktioniert kreativ nur bedingt.

Meine Facharbeit schrieb ich im Bett, das, was mal ein Roman werden will, auch. Ich ordnete und archivierte sämtliche Fotografien vom Bett aus. Die Postproduction hasste ich von hier aus, wollte dafür aber trotzdem nicht an den Schreibtisch. Manchmal arbeitete ich auf der Terrasse oder unter dem Apfelbaum, aber was…

...wenn man nicht mehr am Schreibtisch arbeiten will?

Seit ich nicht mehr in die Agentur muss, und eigentlich auch gar nicht will, haben mein Schreibtisch und ich ein ziemlich angespanntes, fast spartanisches Verhältnis. 

Ich musste etwas ändern, ich wollte ihn ändern. Ich brauchte mehr Platz für meinen Kopf und weniger auf dem Tisch. 

Ich kroch also unter den Tisch, maß neun Mal – Geständnis: ich bin paranoid – zeichnete, verwarf den Plan und zeichnete nochmal, nur um dann noch weitere neun Mal auszumessen. 

Ich bestellte Beine für das schmale Regal und eines für den Tisch, das Holz fand ich absolut analog in einem Fachhandel, zugeschnitten und aus Massivholz – weil ich sprunghaft bin und man Pressspanplatten nicht schleifen und spontan umstreichen kann. Ich gebe mir selbst sechs Monate bis ich mich durch das Schwarz der Tischplatte das erste Mal nicht mehr ganz so kreativ finde. 

P.S.
Natürlich sind die Beine für das Regal nicht rechtzeitig angekommen und schwimmen noch auf irgendeinem Containerschiff über den Atlantik – deswegen habe ich vorerst improvisiert. Mit alten Schallplatten.

Es ist merkwürdig, irgendwie schon fast skurril, aber ich kann in dunklen Räumen kreativer arbeiten. Vielleicht, weil ich ein Herbstmädchen bin und es liebe, wenn es um 18.00 Uhr schon dunkel ist, man die Sterne durchs Fenster sehen kann und der Geruch von nassem Laub in der Luft hängt. Vielleicht ist das aber auch nur eine Ausrede.

Ich entschied mich für die Öl-Farbe [eco] von remmers. Sie ist aus mindestens 70% nachwachsenden Rohstoffen, tropfgehemmt, elastisch und blättert nicht.

 

Es ist aber nicht genug, eine Arbeitsplatte nur schwarz zu streichen. Die Platte fühlt sich dadurch rauer an und Staub und Dreck lassen sich nur schwer entfernen. Das ist mir schon bei den Fensterbänken aufgefallen, die ich einfach über die vorhandenen gesetzt habe – naiv und ein bisschen dämlich ohne das Holz zusätzlich zu ölen.

Das remmers Arbeitsplatten-öl [eco] besteht aus Alkydharz und ist damit schmutzabweisend und strapazierfähig. Nach DIN 68861, 1B überlebt es Wasser, Kaffee und Wein – und irgendwie alles, was in meinem Universum auf einen Schreibtisch gehört.

Die Basis des Öls sind mindestens 90% nachwachsende Rohstoffe, sogar das Metallgebinde wird recycelt. Es ist vegan und wahnsinnig einfach zu verarbeiten.

Für meine schwarze Arbeitsplatte habe ich das farblose Arbeitsplatten-Öl [eco] gewählt, um den Ton nicht zu verfälschen, und es zuvor auf einer kleinen Fläche getestet. Das Öl dringt tief ins Holz ein und, wenn es keinen Voranstrich darunter gibt, arbeitet es die natürliche Struktur des Holzes wirklich schön heraus.

Die Trocknungszeit ist recht gering, zumindest ohne Voranstrich: nach einer Nacht war das Holz trocken und vorsichtig nutzbar. Mit dem Voranstrich brauchte es etwas länger, ca. 3 Tage, und nach 7 Tagen war es vollständig durchgetrocknet. Zuerst dachte ich, die Tischplatte würde leicht kleben, weil das Öl nicht ins Holz einziehen konnte, wenn man aber mit einem feuchten Lappen darüberwischt, verschwindet das Gefühl ganz schnell wieder.

Ich habe jetzt vor einer Woche mein Bett-Home-Office gegen den schmalen Schreibtisch getauscht – und ich liebe ihn.
Daniela

AUTOR | POSTPRODUCTION

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