10.

Column

“Meld dich morgen.” “Ja.” Das ist jetzt 12 Stunden her – und ich habe das Gefühl, dass mein Handy auch den Rest dieser 24 Stunden stumm bleiben wird. Vergeblich auf eine Message wartet. Während ich wirklich versuche, nicht zu warten, habe ich doch das Gefühl irgendwo in mir, dass 10 Jahre nichts daran geändert haben, dass es nicht passt. Dass ich mich geirrt habe, als ich mich fragte, wann er zu diesem Mann geworden ist, der so charmant und schlagfertig ist und immer genau das tut, was ich brauche. Eine flüchtige aber liebevolle Umarmung einfach so, ein liebevoller Blick und die Gute-Nacht-Nachrichten, zu bitten, dass ich mich melde, wenn ich abends Zuhause ankomme und dass es ihm auffällt, wenn ich etwas habe, das ich nicht aussprechen mag.

 

Vielleicht ist es das Timing.

Das war vor 10 Jahren schon katastrophal. Aber irgendwie haben wir beide nie aufgehört aneinander zu denken und uns zu fragen, ob es funktionieren könnte. Aus diesem was wäre wenn?, aus dieser Idee ist jetzt ein Plan geworden. Einer, der mich furchtbar unsicher macht.

Vielleicht ist es aber auch nur die Angst, dass es wieder so ist, wie das letzte Mal. Wie noch vor ein paar Monaten. Und dass es wieder genauso weh tut, denn die Wunden sind noch nicht ganz verheilt und das jetzt, dieser Mann und dieser Plan, das ist ein Risiko. Für mich und mein Herz.

 

Wann weiß man, ob es funktioniert?

Zumindest für den Moment. Oder, dass es nicht funktioniert?

“Ist alles okay?” frage ich nach 16 Stunden. “Ja.” “Auch mit uns?” “Ja, selbstverständlich.” Für einen Moment bin ich beruhigt, bis ich das Handy bei Seite lege und sich das Display irgendwann von allein ausschaltet. Und dann ist da wieder diese Stille und das Gefühl, das bleibt.

Daniela

AUTOR

3 Kommentare zu „10.“

  1. Manchmal muss es einfach ehrlich sein. Und ganz ehrlich? Ich hab mich noch nicht entschieden, was ich will. Manchmal braucht das ein bisschen Zeit. Wird also wohl noch ein paar mehr ehrliche Worte zu Männern geben 🙂

  2. Schön geschrieben und manchmal ist es so, leider. Aber in solchen Momenten sollte man einfach dankbar sein, dass diese Person das eigene Leben bereichert – wenn auch nur als Freund, statt echtem Partner…

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