100km/h.

Sometimes you should be offline
“Immer, wenn ich abends einschlafe, warte ich, dass du endlich fragst.” “Nicht immer.” “Aber oft.” Ich will einfach Quatsch sagen, weil ich es nicht glaube, nicht mal das oft, eigentlich nicht mal ein bisschen. Aber ich tue es nicht. Weil ich nicht schon wieder die sein will, die das Tempo aus dieser Sache nimmt. Nach 10 Jahren Stillstand waren wir in nur ein paar Wochen auf 100km/h. Und das intuitive Bremsen, das tue ich schon seit dem ersten Kuss. Während er einem Freund, der nach meiner Nummer fragte, erzählte, dass ich schon an ihn vergeben wäre, war ich in Paris in einem Hostel und dachte, das würde er nur so sagen. Aber das tat er nicht, er meinte es ernst.   An diesem Abend sprachen wir nicht nur über ein paar Quadratmeter, die wir uns teilen wollten – irgendwann. “Ich bin nicht mehr so, dass ich dich zu einem Facebook-Status zwingen würde. Das ändert nämlich nichts.” Nichts daran, ob das Wir wirklich ernst ist und wie lange es von Dauer sein würde. Online ändert nichts daran, ob es offline wirklich funktioniert. Mein Ex lehnte drei Anfragen zu seinem Beziehungsstatus ab, obwohl wir bereits monatelang offiziell ein Paar waren. Er sagte, es ginge doch nicht die ganze Welt an, was zwischen uns wäre. Heute weiß ich, er wollte sich Optionen offen halten. Das tat er dann trotz des Status “In einer Beziehung mit…”.   Jetzt will ich nichts mehr ändern. Nichts außer der Marmeladen-Marke in seinem Kühlschrank und der Zahnbürste in seinem Bad. Aber nicht ihn. Und nicht mich. Ich will nie wieder das Gefühl, mich verloren zu haben. Und nie wieder das Gefühl, zwei Jahre in den falschen Mann verliebt zu sein. Und es eigentlich zu wissen. Aber ändern zu wollen.
Daniela

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2 Kommentare zu „100km/h.“

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